Ausgabe 4/2019

 

Sehr geehrte Leserinnen und Leser
des Lufthansa Politikbriefes,

„Die Bundesregierung hat 2019 zum Jahr des Handelns im Klimaschutz gemacht", sagte Umweltministerin Svenja Schulze vergangene Woche in ihrer Rede auf der UN-Klimakonferenz in Madrid. Und in der Tat: Wie in keinem Jahr zuvor haben klimapolitische Debatten und Beschlüsse die politische Landschaft dominiert. Entscheidungsträger in Deutschland und Europa standen vor der Herausforderung, die von Greta Thunberg und Fridays for Future ausgelöste Dynamik in politisches Handeln zu übersetzen, ohne dabei in Aktionismus zu geraten. Nicht immer ist das gelungen. Das gilt insbesondere im Luftverkehr.

Trotz relativ geringer Gesamtemissionen sind wir als Wachstumsindustrie gefordert, Emissionen zu senken. Und tatsächlich sind im Luftverkehr mit dem EU-Emissionshandel (ETS) und dem weltweiten CO2-Kompensationssystem CORSIA heute schon Klimaschutzinstrumente verankert, die von der Wissenschaft unterstützt werden und bei anderen Verkehrsträgern wie Straße oder See noch Zukunftsmusik sind.

Das alles kann aber nicht von der Widersprüchlichkeit des Klimapakets ablenken. Einerseits wird das hohe Lied auf den ETS gesungen, um im nächsten Schritt den Luftverkehr als Teilnehmer des ETS im nationalen Alleingang mit zusätzlichen Steuern zu belegen. Wenn der politische Ehrgeiz doch ebenso groß wäre, alle großen Flughäfen mit einem Fernverkehrsbahnhof auszustatten oder den Single European Sky zu vollenden. Oder warum nimmt die Bundesregierung nicht die Milliarden aus der Luftverkehrsteuer in die Hand, um das Zukunftsthema CO2-neutrale Kraftstoffe ernsthaft voranzutreiben?

Diese und andere Themen lesen Sie in unserem aktuellen Politikbrief. Wir freuen uns auf das kommende Jahr, das ebenfalls spannend wird. Bei CORSIA werden wir weitere wichtige Schritte nehmen. Zudem geht unser Blick nach Brüssel. Dort stehen etwa die Ausgestaltung des Green Deals, die angekündigte Initiative für einen Neustart des Single European Sky sowie die Regelungen zu Fluggastrechten auf der luftfahrtpolitischen Agenda.

Und natürlich haben wir uns den 31. Oktober 2020 dick im Kalender eingetragen – an diesem Tag soll der neue Berliner Flughafen eröffnen.

 

Andreas Bartels

Leiter Konzernkommunikation 
Lufthansa Group

Dr. Kay Lindemann

Leiter Konzernpolitik
Lufthansa Group

Der Lufthansa Politikbrief als Online- oder PDF-Version WEBPDF 

Themenübersicht


Europas Green Deal

Was für die Luftfahrt zählt

100 Tage soll es dauern, dann will die neue EU-Kommission Details zu ihrem „Green Deal“ vorlegen. Auch die Luftfahrt soll ökologischer werden. Das Ziel, das Politik und Industrie gemeinsam verfolgen, ist richtig. Entscheidend aber ist der Weg dorthin.  ...weiter


Klimaschonendes Kerosin

Wann starten wir in die Zukunft?

Kerosin muss nicht klimaschädlich sein. Mit Sustainable Aviation Fuels (SAF) sind langfristig CO₂-neutrale Flüge möglich. Sie sind daher entscheidend für den Klimaschutz im Luftverkehr. Lieber heute als morgen möchten wir synthetischen Kraftstoff in größerem Umfang tanken. Dafür brauchen wir kraftvolle politische Unterstützung. Die jüngsten Beschlüsse hierzu bleiben weit hinter dem zurück, was nötig ist. 

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Steuern und Gebühren

Deutsche Luftfahrtpolitik zu Lasten des Standortes

Der Wettbewerb am Himmel ist hart. Allein in Europa ist die Zahl der fliegenden Airlines innerhalb eines Jahres bis Mitte 2019 von 131 auf 107 gesunken. Und die Konsolidierung geht weiter: Prognosen zufolge prägen in wenigen Jahren zwölf Airline-Gruppen den Weltmarkt. Die Lufthansa Group will zu diesem Dutzend zählen und sieht sich aktuell dafür gut aufgestellt. Allerdings schwächen ständig steigende Belastungen am Heimatstandort unsere Wettbewerbsfähigkeit.  

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Berlin

Anflüge aus aller Welt möglich

Das Datum steht: Der BER soll am 31. Oktober 2020 eröffnen. Die Hoffnungen sind groß, dass es dieses Mal klappt. Berlin braucht einen funktionierenden neuen Flughafen, und auch für die Lufthansa Group spielt er eine wichtige Rolle.  ...weiter


Flugzeugdaten

Monopole verhindern

Sie sind das Gold der modernen Welt – Daten. Wer sie besitzt, profitiert. Exklusive Datenzugänge können Unternehmen Wettbewerbsvorteile und zusätzliche Geschäftsmodelle verschaffen. Weil die Frage „Wem gehören die Daten?“ so zentral ist, besteht die Gefahr, dass Unternehmen ihre Marktmacht ausnutzen und versuchen, sich exklusive Datenzugänge zu verschaffen. Die Politik will hier gegensteuern, auch bei den Flugzeugherstellern.  ...weiter


Lounge

Fliegen kann Leben retten

Tausende Menschen mit Leukämie warten weltweit auf lebensrettende Stammzellen. Mögliche Spender kommen entweder aus der eigenen Familie. Oder sie werden über international vernetzte Spenderdateien ausfindig gemacht und leben mitunter weit vom Patienten entfernt. Dann schlägt die Stunde spezieller Kuriere.  ...weiter


Telegramm

Aktuelle Kurzmeldungen

Express-Rail: Ab 15. Dezember zusätzliche Angebote


Airbus A319:

Deutschlands neues „Auge am OSZE-Himmel“


Klare Zielsetzung:

Frauen in Führungspositionen


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